Die Hürden der Kooperation der Hausärztinnen und Hausärzten mit der Spitex
Die Zusammenarbeit der Hausärztinnen und Hausärzte mit der Spitex ist von zentraler Bedeutung. Dies betonen FMH -Vorstandsmitglied C...
Liebe Leserinnen und Leser
Wir alle wissen: Gute Beziehungen leben vom gegenseitigen Austausch. Erfahrene Paarberaterinnen und Paarberater empfehlen für eine gelingende Beziehung darum gemeinsame Ziele, eine gute Kommunikation und Projekte, die verbinden. Für eine erfolgreiche Partnerschaft zum Wohl der Patientinnen und Patienten zwischen Spitex und den hausärztlichen Versorgungsnetzen gilt in der lokalen Gesundheitsversorgung genau das Gleiche: Das Ziel ist immer eine optimale, patientenzentrierte Versorgung der Patientinnen und Patienten zu Hause – insbesondere für chronisch und multimorbid erkrankte Menschen sowie Menschen am Lebensende. Dabei müssen die Bedürfnisse der Betroffenen im Mittelpunkt stehen. Zentral sind hierfür eine gute Kommunikation und klare Abmachungen, wie, worüber und wann informiert wird und wer die Ansprechpersonen sind. Für Hausärztinnen und Hausärzte und Spitex-Mitarbeitende, die direkt mit Patientinnen und Patienten arbeiten und nicht immer erreichbar sind, wäre ein strukturiertes elektronisches Patientendossier (EPD) mit aktuellen Daten eine sehr grosse Hilfe. Bis dies so weit ist, müssen sich alle Beteiligten zwecks gegenseitiger Information mit dem E-Mail-Verkehr begnügen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die gemeinsame Fortbildung und ein regelmässiger institutionalisierter Austausch. Diese interprofessionellen Anlässe fördern das Vertrauen und das Verständnis füreinander. Sie ermöglichen zudem Projektarbeiten wie die Erarbeitung gemeinsamer Guidelines für bestimmte komplexe Probleme. Vergütungsfragen und fehlende Personalressourcen sowie häufige Personalwechsel stellen dabei eine grosse Herausforderung dar. Diverse lokale Projekte zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Spitex und Ärztenetzen erfolgreich ist und dass diese Partnerschaft gelebt wird. Dies gilt es nun flächendeckend auszubauen und systematisch umzusetzen.
Dr. med. Anne Sybil Götschi
Präsidentin medswissnet