
Pflege der Zukunft: Spitex macht Innovation sichtbar
Am Samstag, 6. September 2025, findet schweizweit der Nationale Spitex-Tag statt. Unter dem Motto «Gute Pflege heisst: Innovation» präsentieren sich Spitex-Organisationen mit Aktionen vor Ort und zeigen, wie digitale Technologien und neue Arbeitsmodelle die ambulante Pflege weiterentwickeln – und warum Innovation für die Zukunft des Gesundheitswesens entscheidend ist.
Ob eHealth-Lösungen, mobile Apps, Sensoren im Wohnraum oder Tablets zur Dokumentation: Viele digitale Hilfsmittel sind bei den Spitex-Organisationen bereits heute Alltag. Die Spitex nutzt technologische und strukturelle Innovation gezielt, um den Klientinnen und Klienten eine qualitativ hochstehende Pflege und Betreuung zu bieten, ihre Autonomie zu stärken und letztlich das Personal zu entlasten.
Spitex-Organisationen sind in diversen innovativen Forschungsprojekten führend oder beteiligt: So arbeitet die IMAD (Institution genevoise de mantien à domicile), die Spitex im Kanton Genf, derweil an einem Instrument, dank dessen sich ihre Mitarbeitenden verbal mit künstlicher Intelligenz (KI) über laufende Pflegemassnahmen austauschen können. Oder eine Kinderspitex hat das Projekt «Medizinische Fernüberwachung in Echtzeit» (MFE) lanciert: Hier werden schwererkrankte Kinder zu Hause überwacht. Die Fernüberwachung ersetzt gleichsam die pflegenden Angehörigen beziehungsweise die Nachtwache am Bett und schlägt Alarm, wenn sich ein Notfall abzeichnet oder ein solcher eintritt. Im Falle von Unregelmässigkeiten können die Pflegefachpersonen zum Beispiel die schlafenden Eltern wecken.
Innovative Arbeitsmodelle bringen Flexibilität
Gleichzeitig verändern neue und innovative Arbeitsformen die Organisationen grundlegend. So arbeitet etwa die Spitex Stadt Luzern nach dem Modell der Selbstorganisation und New Work. Anstelle einer Teamleitung, die für alle Managementaufgaben zuständig ist und alles vorgibt, werden die Aufgaben selbständig unter den Teammitgliedern aufgeteilt. Selbstorganisation heisst nicht, dass jede und jeder macht, was sie oder er will. Es gibt Rahmenbedingungen, an die alle gebunden sind: die Leistungsvereinbarung mit der Stadt, das Leitbild sowie die Betriebsregeln und Weisungen.
Digitalisierung im Dienst der Menschen
«Es liegt in unserer Hand, die Digitalisierung als eine Chance zu nutzen, indem wir digitale Tools und Technologien sinnvoll und verantwortungsbewusst einsetzen. Dabei dürfen wir die ethischen Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren», betont Thomas Heiniger, Präsident von Spitex Schweiz. Er führt aus: «Es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass der Einsatz digitaler Technologien die Würde und Autonomie unserer Klientinnen und Klienten nicht gefährdet, sondern sie im Gegenteil unterstützt und fördert. Die Digitalisierung muss im Dienst der Menschen stehen, nicht umgekehrt.»
Spitex-Organisationen laden ein – schweizweit
Am Spitex-Tag vom 6. September 2025 öffnen zahlreiche Organisationen ihre Türen oder zeigen im öffentlichen Raum Präsenz – etwa mit Info-Ständen, Mitmachaktionen oder sonstigen Aktivitäten vor Ort. Ziel ist es, mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen und aufzuzeigen, wie die Pflege zu Hause mit dem digitalen Wandel mitgeht und wie sie diesen umsetzt.
Alle Aktivitäten werden unter dem Hashtag #SpitexTag 2025 auf einer nationalen Social-Media-Wall gebündelt. So wird auf einen Blick die Vielfalt der zahlreichen Aktivitäten der Organisationen in der gesamten Schweiz sichtbar.
Spitex – systemrelevant, zukunftsgerichtet, menschlich
Mit über 40’000 Mitarbeitenden ist die Spitex ein zentraler Pfeiler der Gesundheitsversorgung. Sie ermöglicht Menschen aller Altersgruppen, trotz Krankheit, Unfall oder Einschränkungen zu Hause leben zu können – dort, wo sie sich am wohlsten fühlen. Der Nationale Spitex-Tag macht diese Arbeit sichtbar. Und zeigt: Gute Pflege zu Hause ist nicht nur fürsorglich, sondern auch innovativ.