3 min 7. Mai 2025

Spitex Schweiz fordert gleichwertige Finanzierung von APN in allen Versorgungssettings

Pflegeexpertinnen und -experten mit Masterabschluss (Advanced Practice Nurses, APN) leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung – auch im häuslichen Umfeld. Damit ihr Potenzial ausgeschöpft werden kann, fordert Spitex Schweiz eine Finanzierung, welche den Einsatz der APN in allen Versorgungssettings ermöglicht – unabhängig davon, ob sie ihre Leistungen in Arztpraxen, Pflegeheimen, Spitälern oder bei den Menschen zu Hause erbringen.

Spitex Schweiz hat diese Forderungen in einem Schreiben an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) deponiert und legt mit einem Positionspapier die Grundlage für eine Diskussion über eine für alle faire Finanzierung. Auch die Politik hat das Thema aufgenommen: Heute wurde im Nationalrat eine Interpellation mit dem gleichen Anliegen eingereicht.

Bei der Spitex übernehmen APN anspruchsvolle Aufgaben in der medizinischen Beurteilung, in der Versorgung von Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen sowie in der Koordination und Prävention. Projekte in Spitex-Organisationen der Westschweiz (AVASAD, IMAD), Erfahrungen von Spitex Zürich und anderer Spitex-Organisationen zeigen bereits heute, wie APN die Versorgungsqualität und -kontinuität verbessern können. Sie tragen massgeblich dazu bei, andere Grundversorger wie Hausärztinnen und -ärzte zu entlasten sowie Spitaleintritte und verfrühte Heimeintritte zu verhindern.

Eine «APN» übernimmt bei der Spitex vielfältige Aufgaben. Themenbild: iStock

Im Rahmen der Umsetzung der zweiten Etappe der Pflegeinitiative ist vorgesehen, die Rolle der APN gesetzlich zu verankern. Die Abrechnung ihrer Leistungen, insbesondere in der Spitex, bleibt jedoch bislang ungeklärt. Die bisherigen Finanzierungsvorschläge konzentrieren sich primär auf Tätigkeiten von APN innerhalb von Arztpraxen.

Spitex Schweiz fordert deshalb:

  • Der Einsatz der APN gemäss ihren Kompetenzen muss unabhängig vom Arbeitgeber möglich sein, nämlich dort, wo sie für die Gesundheitsversorgung einen Mehrwert bringt: in Arztpraxen, in Heimen, in Spitälern oder durch die Spitex zu Hause bei den Menschen.
  • Es braucht eine Finanzierung, die Leistungen von APN arbeitgeberunabhängig angemessen und gleichwertig berücksichtigt.
  • Die APN-Leistungen bei der Spitex müssen bei der weiteren Umsetzung der Pflegeinitiative explizit berücksichtig werden.

«Nur wenn die Kompetenzen der APN in allen Versorgungssettings vollumfänglich genutzt werden können, kann ihr volles Potenzial für die Versorgung der Patient:innen eingesetzt werden. Dies verbessert letztendlich die Versorgungsqualität und entlastet das Gesundheitssystem», betont Marianne Pfister, Co-Geschäftsführerin von Spitex Schweiz.

Zur Unterstützung dieser Forderungen hat Spitex Schweiz mit einem Schreiben beim BAG interveniert und ein umfassendes Positionspapier veröffentlicht. Dieses beleuchtet die Rolle der APN im ambulanten Bereich und zeigt die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung auf. Gleichzeitig hat Nationalrätin Ursula Zybach, Mitglied des Nationalrats und Vorstandsmitglied von Spitex Schweiz, heute eine Interpellation eingereicht, die den Bundesrat auffordert, die Gleichbehandlung von APN-Leistungen in allen Versorgungsbereichen sicherzustellen.

Das Positionspapier sowie weitere Informationen sind auf www.spitex.ch verfügbar.

Kontaktperson für weitere Auskünfte:
Marianne Pfister, Co-Geschäftsführerin Spitex Schweiz, 031 370 17 57, pfister@spitex.ch

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