4 min 23. November 2023

Grosser Zusammenschluss für die APN

Die beiden grössten Spitex-Organisationen der Romandie, die IMAD und AVASAD, und die Universität Lausanne schliessen sich zusammen, um die Rolle der APN in der Pflege zu Hause weiterzuentwickeln.

Die Waadtländer Spitex AVASAD (Association vaudoise d’aide et de soins à domicile), die Genfer Spitex IMAD (Institution genevoise de maintien à domicile) und das Institut für Ausbildung und Forschung in der Pflege (IUFRS) der Universität Lausanne und des Centre hospitalier universitaire
vaudois (CHUV) schliessen sich zusammen, um die Advanced Nursing Practice (APN; Pflegefachpersonen mit Masterausbildung) in die Spitex der Romandie zu integrieren. Laut Pressemitteilung vom 21. November 2023 zielt diese in der Schweiz neuartige Dreier-Partnerschaft darauf ab, ein neues Modell der Pflege zu Hause zu entwickeln, das den Herausforderungen des Gesundheitswesens gerecht wird. Das Projekt wird von der Leenaards-Stiftung unterstützt, die darin eine Möglichkeit sehe, die Qualität und Kontinuität der Pflege gegenüber den Patientinnen und Patienten sowie der Gesamtbevölkerung zu verbessern.

Die zunehmende Komplexität der Versorgung der Klientinnen und Klienten, der Mangel an Pflegepersonal und die insgesamt steigenden Kosten im Gesundheitswesen erfordern heute innovative Lösungen, um den Gesundheitsbedarf der Bevölkerung zu decken und gleichzeitig die Patientensicherheit und die Qualität der Versorgung zu optimieren. Die Ausbildung und Integration von hochqualifizierten, spezialisierten Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten entspricht diesem Anspruch. In der Pflege zu Hause muss die APN indes noch weiter gefestigt werden. Dies ist das Ziel des gemeinsamen Projekts «IPADom» («Infirmier/ère de pratique avancée à domicile»). An diesem Projekt sind neben dem IUFRS mit AVASAD und IMAD die beiden grössten Spitex-Organisationen der Romandie beteiligt.
Im Rahmen des Projekts IPADom werden in den Kantonen Genf und Waadt Modelle für die Pflege zu Hause entwickelt und implementiert, welche APN nach dem Aufenthalt von Klientinnen und Klienten in einer stationären Einrichtung einbeziehen. Langfristig zielt das Projekt darauf ab, die Teams der Pflege und Betreuung zu Hause in den Gemeinden zu stärken, den akademischen Nachwuchs zu unterstützen und entsprechende Datengrundlagen für die Pflege zu Hause zu entwickeln.

«Ein wichtiger Schritt nach vorn»
«Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt nach vorn für das Gesundheitssystem und die Spitex in der Schweiz und zeigt das Engagement der Westschweizer Kantone für die APN in Zusammenarbeit mit ambulanten-medizinischen Partnern innerhalb des Versorgungsnetzes», freut sich Marie Da Roxa, Direktorin der IMAD. «IPADom ebnet den Weg für bedeutende Fortschritte in der Pflege zu Hause sowie in der Ausbildung, Entwicklung und Integration neuer Rollen für Gesundheitsfachkräfte», ergänzt IUFRS-Direktorin Manuela Eicher. Und Thierry Penseyres, Leiter der Abteilung für die Entwicklung der Berufspraxis, Prävention und Gesundheitsförderung bei AVASAD, erklärt abschliessend: «Durch die Formalisierung eines Pflegemodells, das APN integriert, wollen wir drei Partnerinstitutionen die positiven Auswirkungen auf das Pflegeangebot für die Klienten und Klientinnen sowie auf das Gesundheitssystem aufzeigen.»

Die gesamte Pressemitteilung in Französisch gibt es hier.

Die APN, eine Zukunftsvision
AVASAD, die IMAD und das IUFRS haben sich laut der Pressemitteilung zum Ziel gesetzt, Modelle für die Spitex zu entwickeln, welche die gesamte Behandlungskette berücksichtigen, in dessen Mittelpunkt die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen stehen. Zudem sollen damit die Gesundheitsförderung sowie die Prävention in einem vernetzten Ansatz stärker berücksichtigt werden. Die seit 2009 in der Westschweiz praktizierte «Advanced Nursing Practice» (APN) wird weiterentwickelt, um den zahlreichen Herausforderungen des Gesundheitssystems zu begegnen, darunter die zunehmende Komplexität der Pflege und Betreuung, der Mangel an Pflegepersonal und die steigenden Gesundheitskosten. Sie umfasst zwei unterschiedliche Rollen, die sich auf erweiterte Kenntnisse und Kompetenzen stützen, welche im Rahmen eines Universitätsstudiums auf Master-Niveau erworben werden: die «infirmier·ère clinicien·ne spécialisé·e (ICLS; «klinische Pflegeexpertin / klinischer Pflegeexperte) sowie die «l’infirmier·ère praticien·ne spécialisé·e (IPS; praktizierende Pflegeexpertin / praktizierender Pflegeexperte). Die erweiterten Kompetenzen der IPS beinhalten medizinische Handlungen und medizinische Entscheidungsfindungen, die noch gesetzlich geregelt werden müssen. Durch die Stärkung der Kontinuität der Pflege und der Effizienz der Patientenbetreuung unterstützt die APN zudem die Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden von Gesundheitsinstitutionen.

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