Herbstkonferenz im Zeichen der Pflegeinitiative

An der Herbstkonferenz von Spitex Schweiz vom 16. November 2023 in Bern wurde die Umsetzung der Pflegeinitiative diskutiert. Zudem wurde aufgezeigt, was die Spitex bereits jetzt macht, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.

Bildlegende: Moderator Patrick Imhof (von links) mit den Podiumsteilnehmenden Jean-Jacques Monachon, Pia Baur-Manzetti, Yvonne Ribi und Jörg Kündig. Foto: DA

KATHRIN MORF. Thomas Heiniger, Präsident von Spitex Schweiz, begrüsste die Teilnehmenden der Herbstkonferenz und dankte Ihnen für ihr Engagement im vergangenen Jahr (vgl. auch Edito). Dann leitete er zum Hauptthema des Anlasses über: die Umsetzung der Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative). «Die Umsetzung der ersten Etappe der Initiative liegt gewissermassen auf dem Schlitten bereit – aber eine Kufe ist noch nicht richtig poliert oder nicht einmal richtig montiert, nämlich diejenige der selbstständigen Abrechnung. Wir verlangen, dass der Bund hier nochmals über die Bücher geht», sagte er.

Die GDK plädiert für sofortige Massnahmen
Daraufhin trat Annette Grünig, Projektleiterin bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), ans Rednerpult. Auch sie hofft, dass der Bund noch die eine oder andere Anpassung an den Verordnungen zur ersten Etappe vornimmt, bevor die Bestimmungen im Juli 2024 in Kraft treten. Diese erste Etappe
umfasst eine Ausbildungsoffensive, die Möglichkeit der direkten Abrechnung von gewissen Pflegeleistungen und die Förderung der Interprofessionalität. Die Umsetzung sieht sich laut Annette Grünig indes mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert – zum Beispiel in Bezug auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. «Auch wenn wir alles für mehr Ausbildungsplätze in der Pflege geben, nützt dies nichts, wenn die entsprechende Nachfrage nicht vorhanden ist», gab sie zu bedenken. Weiter zeigte sie auf, dass die Kantone in Bezug auf die Umsetzung der ersten Etappe unterschiedlich weit sind. Genauer ergab eine Umfrage der GDK im Frühjahr 2023, dass 15 Kantone die gesetzlichen Grundlagen hierfür noch schaffen müssen. Fünf Kantone haben ausreichende gesetzliche Grundlagen und sechs müssen bestehende Gesetze noch
anpassen. Unabhängig von der Gesetzeslage hätten viele Kantone aber bereits Massnahmen zur Nachwuchsförderung in der Pflege umgesetzt, hob Annette Grünig hervor. Auf der Website der GDK werde eine Übersichtsliste zu allen Massnahmen geführt[1]. Bei vielen dieser Massnahmen zeige sich, wie unterschiedlich die Kantone vorgehen. «Zum Beispiel gehen die Ausbildungsbeiträge an Studierende in manchen Kantonen an eine eingeschränkte Zielgruppe, welche die Pflegeausbildung ansonsten aus finanziellen Gründen nicht in Betracht ziehen würde. In anderen Kantonen werden die Beiträge hingegen an eine breitere Anspruchsgruppe verteilt.»

Der Gesetzesentwurf für die zweite Etappe der Umsetzung der Pflegeinitiative soll im Frühling 2024 in die Vernehmlassung gehen. Das Kernstück ist ein neues Bundesgesetz über anforderungsgerechte Arbeitsbedingungen in der Pflege (APG). Dieses soll laut dem Bund zum Beispiel die Verlängerung der Ankündigungsfrist für Dienstpläne sowie
Lohnzuschläge für kurzfristige Arbeitseinsätze regeln und Empfehlungen zum optimalen Skill-Grade-Mix enthalten. «Hier stellt sich die Frage, ob und wie Vorgaben auf nationaler Ebene den regionalen Gegebenheiten gerecht werden», sprach Annette Grünig eine Knacknuss an. Zentral sei zudem, «dass kostenrelevante Massnahmen im Rahmen der bestehenden Tarif- und Finanzierungssysteme finanziert werden. Beispielsweise können
wir nicht Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten ausbilden und mit Kompetenzen ausstatten, wenn die Betriebe deren Leistungen dann nicht verrechnen können.» Zum Thema der angemessenen Abgeltung der kostenrelevanten Massnahmen habe das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen runden Tisch angekündigt. Abschliessend plädierte Annette Grünig, dass alle Akteure die Pflegeinitiative als Chance sehen – und nicht auf ein nationales Gesetz warten, sondern bereits jetzt Massnahmen umsetzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Bei der 2. Etappe der Umsetzung der Pflegeinitiative stellt sich die Frage, ob und wie Vorgaben auf nationaler Ebene den regionalen Gegebenheiten
gerecht werden.

ANNETTE GRÜNIG

Projektleiterin GDK

Vier «Best Practices» aus vier Kantonen
Auf Beispiele für solche Massnahmen gingen daraufhin vier Rednerinnen ein:

  • Die Spitex im Kanton Thurgau fördert seit zwei Jahrzehnten intensiv die Ausbildungsplätze bei der Spitex. Wie genau, erläuterte Christa Lanzicher, Geschäftsführerin des Spitex Verband Thurgau. Gemeinsam mit den Akutspitälern, psychiatrischen Diensten und Heimen hat die Spitex die heutige OdA Gesundheit und Soziales Thurgau gegründet. Die Spitex habe sich früh und stark eingebracht,
    «weil wir unseren eigenen Nachwuchs ausbilden wollen – und weil wir wissen, was die Spitex im Bereich der Ausbildung braucht», wie sie erklärte. Die Thurgauer Spitex-Organisationen begannen auch früh damit, Studierende auszubilden. Die Anforderungen an die Ausbildung auf Tertiärstufe sind nun aber deutlich höher als auf Sekundarstufe II. Deswegen gründete der Spitex-Kantonalverband einerseits die Fachstelle Spitexentwicklung, welche die Betriebe in Bezug auf die Ausbildung fachlich unterstützt. Andererseits wurde ein Ausbildungsfonds geschaffen, der auf Solidaritätsbeiträge der beteiligten Betriebe setzt. Durch diesen Fonds kann der Aufwand von Spitex-Organisationen durch die Ausbildung bei Bedarf mitunterstützt werden. Auch ein gemeinsames Ausbildungskonzept hat die Thurgauer Spitex erarbeitet – und von Beginn weg auf Kooperationen mit Partnerorganisationen gesetzt. «Heute bilden alle Thurgauer Spitex-Organisationen mit Leistungsauftrag selbst aus und es besteht eine sehr grosse Akzeptanz dieser Ausbildungsbetriebe durch die Gemeinden», freute sich Christa Lanzicher. Angesichts der Bedarfsplanung des Kantons müssten jedoch künftig doppelt so viele Pflegende ausgebildet werden, weswegen sie die vom Kanton
    beschlossene Ausbildungsverpflichtung für alle Betriebe, also auch für private Spitex-Organisationen, per 2024 begrüsse.
  • Die Spitex des Kantons Graubünden hat gemeinsam mit den Pflegeheimen eine Imagekampagne lanciert, die von Monika Schnoz, Kommunikationsberaterin und Co-Geschäftsführerin des Spitex Verband Graubünden, vorgestellt wurde. «Wichtig ist bei einem solchen Projekt stets, systematisch vorzugehen und alle
    Massnahmen auf Basis einer Strategie und eines genauen Ziels und einer Zielgruppe zu lancieren», betonte sie. 15 Spitex-Organisationen und 38 Pflegeheime stützen und finanzieren das Projekt, in dessen Rahmen die beiden Leistungserbringer unter dem gemeinsamen Label «Spitex und Pflegeheime Graubünden» auftreten (vgl. Spitex Magazin 4/2020). Die Kampagne unter dem Motto «I love my job» umfasst zum Beispiel eine 20-teilige Podcast-Serie, Werbeplakate, Veranstaltungen wie eine Ausbildungswoche in den Heimen, einen gemeinsamen TikTok-Kanal (vgl. Spitex Magazin 1/2023) sowie ein Online-Berufswahlmodul (vgl. Spitex Magazin 3/2023). «Das gesamte Projekt wird 2024 umfassend evaluiert, woraufhin beschlossen wird, ob es weitergeführt wird», sagte Monika Schnoz.
  • Im Kanton Wallis trat bereits 2021 ein Gesetz zur Förderung nicht-universitärer Ausbildungen in der Pflege in Kraft. «Mit diesem Gesetz sind wir glücklicherweise auf dem richtigen Weg in Bezug auf die Umsetzung der 1. Etappe der Pflegeinitiative», sagte Valérie Vouillamoz, Generalsekretärin der Walliser Vereinigung der sozialmedizinischen Zentren (WVSMZ). Das Gesetz umfasst eine finanzielle Unterstützung aller Gesundheitsbetriebe des Kantons, gekoppelt mit einer Ausbildungsverpflichtung. Gebildet wurde im Wallis auch eine kantonale «Task Force» für die Pflege, zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern des Kantons, der Ausbildungsstätten und der Arbeitgebenden. Diese Arbeitsgruppe soll durch unterschiedlichste Massnahmen dafür sorgen, dass die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Schliesslich erarbeiten die Sozialpartner im Kanton Wallis derzeit einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Mitarbeitenden der Langzeitpflege. Valérie Vouillamoz schloss mit der Bemerkung, dass sie sich für die Umsetzung all dieserMassnahmen mehr finanzielle Mittel wünschen würde: «Aber ich begrüsse die Tatsache, dass unsere Politikerinnen und Politiker beschlossen haben, nicht auf die Entscheidungen des Bundes zu warten, sondern bereits im Vorfeld zu handeln.»
  • Bei der Spitex Untermarch und der Spitex Obermarch SZ wurde im Oktober 2023 «Speed-Dating: Bewerben im Eiltempo» eingeführt. Nadin Vogt, HR-Leiterin der Spitex Untermarch, erklärte den innovativen Rekrutierungsprozess. Dessen Ziele seien die Verkürzung der Einstellungszyklen, das Ansprechen von aktiven und passiven Stellensuchenden sowie die Stärkung der Arbeitgebermarke. Zudem sollten «Biases» verhindert werden – es soll also vermieden werden, dass Bewerbende wegen gewisser Merkmale verfrüht abgelehnt werden. Beispielsweise zeigten Studien, dass ein Probearbeiten und ein strukturiertes Interview am aussagekräftigsten sind in Bezug auf die Wahl des besten Kandidaten oder der besten Kandidatin. Schulnoten oder eine Lücke im Lebenslauf seien hingegen wenig aussagekräftig – sie verhinderten aber oft ein Berücksichtigen einer Kandidatin oder eines Kandidaten. «Darum haben wir den Rekrutierungsprozess umgekehrt», erklärte Nadin Vogt. Auf Social Media, in Zeitungsinseraten oder auch durch Flyer werden Bewerbende auf das Speed-Dating aufmerksam gemacht. Auf der Website der Spitex Untermarch können sich Interessierte genauer informieren und sich mit wenigen Klicks anmelden. Innert 30 Minuten wird die Person dann zum Speed-Dating eingeladen, das ein strukturiertes Interview von maximal einer halben Stunde ist. Daraufhin folgt bei beidseitigem Interesse ein Schnuppern im Betrieb. «Erst danach reicht die interessierte Person ihr Dossier ein und wir holen Referenzen ein», berichtete die HR-Leiterin. «Wir haben bisher ein sehr gutes Feedback zum neuen Vorgehen erhalten. Denn es ist nicht nur kostengünstig, sondern auch unkompliziert und unverfänglich – und es hilft, im Rekrutierungsprozess Berührungsängste abzubauen.»

Vor der Mittagspause führte Marianne Pfister, Co-Geschäftsführerin von Spitex Schweiz, ein Gespräch mit Pia Bachmann, HR-Verantwortliche von Publicare. Letztere führte aus, wie der Premiumpartner von Spitex Schweiz für attraktive Arbeitsplätze sorgt. Wichtig seien hierfür zum Beispiel strukturierte Zufriedenheitsumfragen unter den Mitarbeitenden, die Förderung des Homeoffices und das Ermöglichen einer guten Work-
Life-Balance. Publicare erleichtere indes nicht nur den Alltag der eigenen Mitarbeitenden, sondern auch denjenigen der Spitex. «Schliesslich versuchen wir, den Spitex-Organisationen einen möglichst grossen Teil ihres administrativen Aufwandes abzunehmen», erklärte Pia Bachmann (vgl. hierzu Spitex Magazin 4/2022 und 3/2023).

Ein angeregtes Podium
Der Grossteil des Nachmittags der Konferenz gehörte dem Podiumsgespräch zum Thema «Herausforderungen der Umsetzung der Pflegeinitiative» unter der Moderation von Patrick Imhof, Leiter Politik bei Spitex Schweiz. Als Erstes ging Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK), darauf ein, was die vom SBK lancierte Pflegeinitiative bisher bewirkt hat. «Die Annahme der Initiative hat den Pflegenden mehr Selbstbewusstsein verliehen. Und viele Betriebe haben erfolgreich Investitionen in die Pflege beantragt, was ohne die Annahme der Initiative vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Die Pflegeinitiative wirkt also, aber viel zu langsam», sagte sie. Laut Pia Baur- Manzetti, Präsidentin des Spitex Verbands Kanton Zürich, warten viele Spitex- Organisationen glücklicherweise nicht auf die Lösungen des Bundes. «Stattdessen
lancieren sie bereits jetzt Massnahmen, um ein modernes und attraktives Unternehmen zu sein oder zu werden», lobte sie. «Beispielsweise wird die Starrheit der Dienstpläne vielerorts aufgelöst.» Das gesteigerte Selbstvertrauen der Pflegenden bestätigten Jean-Jacques Monachon,
Präsident der Neuenburger Spitex NOMAD (Neuchâtel Organise le Maintien A Domicile), und Jörg Kündig, Präsident des Verbandes der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich und Vizepräsident des Schweizerischer Gemeindeverbands. Sie formulierten aber auch Kritik. Laut Jean-Jacques Monachon wird die Umsetzung der offen formulierten Pflegeinitiative dadurch erschwert, dass die Pflegenden sehr Unterschiedliches von dieser Initiative erwarten. Und Jörg Kündig wies darauf hin, dass die laufende Kritik derArbeitsbedingungen in der Pflege nötig sei – aber auch kontraproduktiv, «weil dadurch manchen Menschen die Lust vergeht, eine Ausbildung in der Pflege zu wählen». Es müsse allen Beteiligten auch gelingen, die Vorteile des Pflegeberufs authentisch gegen
aussen zu kommunizieren, waren sich die Podiumsteilnehmenden einig.

Die Zukunft ist integriert
Pia Baur-Manzetti sprach daraufhin ein Thema an, das alle Teilnehmenden als wichtig erachteten: Die Spitex müsse immer mehr Anforderungen erfüllen und Fachrichtungen anbieten. Darum sei nicht nur die Kooperation mit anderen Leistungserbringern wichtig – sondern auch eine gewisse Grösse der Spitex-Organisationen. «Kleinstbetriebe haben angesichts der steigenden Anforderungen wenig Chancen, zu überleben», sagte sie.
Dann fragte Patrick Imhof, wie die Attraktivität des Pflegeberufs genau gesteigert werden soll. «Pflegende brauchen mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten und für ihre Erholung», antwortete Yvonne Ribi. «Sie müssen ihren Beruf besser mit anderen Lebensbereichen vereinbaren können. Und wir müssen finanzielle Anreize setzen, damit mehr Menschen in der Pflege arbeiten wollen.» Pia Baur-Manzetti fügte an, dass den Pflegenden teilweise auch die Beratung fehle. «Es braucht ein gutes HR, das erkennt, ob Mitarbeitende unter- oder überfordert sind und wie sie gefördert werden möchten.» Jean-Jacques Monachon bestätigte die Tatsache, dass die Mitarbeitenden der Spitex oft allein arbeiten. Dies sei eine Herausforderung für sie, welchee eine gute Betreuung erfordere. Um den Pflegeberuf attraktiv zu machen, müssten zudem die Einsatzpläne auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sein. «Ein qualitativ hochwertiges Management ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung», fügte er hinzu.

Intensiv diskutierten die Teilnehmenden die Frage, wie genau die nationalen Vorschriften sein sollen. Jörg Kündig würde sich wünschen, dass der Bund nicht zu stark in die Autonomie der Kantone und Gemeinden eingreift. Ein nationales Gesetz sollte folglich in Bezug auf Themen wie die Abgabefristen von Dienstplänen «Grundzüge festlegen. Aber detaillierte Vorgaben halte ich als Vertreter der Kantone und Gemeinden nicht als
zielführend». Jean-Jacques Monachon ist der Ansicht, dass eine Regulierung des Gesundheitssektors zwar notwendig sei – ein nationaler GAV würde aber keinen Sinn machen. In der Westschweiz seien bereits mehrere kantonale GAV eingeführt worden. In Neuenburg gelte der GAV für das Gesundheitswesen zum Beispiel als extrem kompliziert, habe sich aber letztendlich durchgesetzt.

Einig waren sich die Anwesenden in Bezug auf die Entwicklung, dass die Pflege und Betreuung zu Hause künftig nicht ausschliesslich von Fachpersonal mit langjähriger Ausbildung bestritten werden kann, sondern beispielsweise auch von Pflegehelfenden. «Einer Deprofessionalisierung der Pflege auf Kosten der Pflegequalität werden wir aber nicht Hand bieten», stellte Yvonne Ribi klar.

Einer Deprofessionalisierung der Pflege auf Kosten der Pflegequalität werden wir nicht Hand bieten.

YVONNE RIBI

Geschäftsführerin SBK

Die Knacknuss der Finanzierung
Patrick Imhof ging auch auf die oft erwähnte Knacknuss der Finanzierung aller Massnahmen zur Umsetzung der Pflegeinitiative ein. Die Teilnehmenden zeigten sich wenig optimistisch, dass der vom BAG angekündigte runde Tisch hier für eine Lösung sorgen wird. «Will man wirklich etwas anstossen, müsste man eigentlich nicht nur das Gesetz ändern, sondern von Beginn weg auch die Finanzierung regeln», kritisierte Jörg Kündig. Dies sei aber nicht geschehen, und er gehe davon aus, dass ein Grossteil der Kosten am Ende bei den Gemeinden hängen bleibt. Pia Baur-Manzetti bestätigte, dass sie die Zürcher Gemeinden bereits gewarnt habe, dass die Pflege für sie massiv teurer werden wird.

«Nie vergessen sollten wir bei allen Diskussionen, dass Massnahmen zur Förderung der Pflege kein Selbstzweck, sondern für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung dringend nötig sind», sagte Yvonne Ribi zum Schluss. «Für die Zukunft des Gesundheitswesens brauchen wir viele taffe, gut ausgebildete Pflegende, die mit Empathie und Freude arbeiten – und damit die besten Botschafterinnen und Botschafter für den besten Beruf der Welt sind.»

Zum Abschluss des Nachmittages wurde unter anderem die neue Imagekampagne 2024 – 2028 von Spitex Schweiz präsentiert. Das «Spitex Magazin» wird zu seinem späteren Zeitpunkt darüber berichten.

[1]www.gdk-cds.ch/de/gesundheitsberufe/nicht-universitaere-gesundheitsberufe/verfassungsartikel-pflege

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