Die Spitex versüsst ihren Klientinnen und Klienten den «Tag der Kranken»
Am «Tag der Kranken» vom 5. März 2023 haben viele Spitex-Organisationen dazu beigetragen, Menschen mit Krankheit oder Beeinträchtigung eine Freude zu bereiten. Die Spitex Burgdorf-Oberburg tat dies mit einer süssen Überraschung.
KATHRIN MORF. Seit 2019 versüsst die Spitex Burgdorf-Oberburg BE ihren Klientinnen und Klienten den «Tag der Kranken», und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Am Aktionstag verschenken die Mitarbeitenden der Emmentaler Spitex-Organisation jeweils viele Gläschen mit Konfitüre aus heimischen Früchten und Beeren. «Mit diesem kleinen Geschenk möchten wir unseren Klientinnen und Klienten ‹Danke› sagen für die gute Zusammenarbeit und ihnen eine kleine Freude bereiten»,
erklärt Claudia Sommer, Geschäftsleiterin der Spitex Burgdorf-Oberburg mit rund 90 Mitarbeitenden. Und dies gelinge: «Die Freude ist jeweils gross und die Süssigkeit kommt bei allen Beschenkten gut an.»
Am «Tag der Kranken» vom Sonntag, 5. März 2023, fanden in der ganzen Schweiz über 170 Aktionen für kranke und beeinträchtigte Menschen statt. Vielerorts beteiligten sich Spitex-Organisationen daran: So verteilten die Spitex-Mitarbeitenden Tausende Geschenke wie Blumen, Tee oder Schokoladenherzen. Oft geschah dies in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK), und teilweise wurde die Spitex dabei von Politikerinnen und Politikern tatkräftig unterstützt. Andere Spitex-Organisationen luden Märchenerzählende ein, um ihren Klientinnen und Klienten etwas Gutes zu tun (vgl. Bericht Tag der Kranken/ Märchenerzählerin, Ausgabe 1/2023).
Die Botschaft des Bundespräsidenten
«Wir sind rundum zufrieden», sagte Nicole Fivaz, Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins «Tag der Kranken», über den diesjährigen Aktionstag. «Dies wegen des schönen Echos in den Medien, aber auch wegen der vielfältigen Aktionen und des grossen Engagements so vieler Menschen – inklusive des Bundespräsidenten.»
Bundespräsident Alain Berset richtete sich am diesjährigen «Tag der Kranken» an alle Menschen, denen es nicht gut geht, sowie an alle Fachpersonen und Angehörigen, welche sich tagtäglich unermüdlich und trotz schwieriger Rahmenbedingungen für ebendiese Menschen einsetzen. «Ihr Engagement ist für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert», betonte er. «Lassen Sie uns gemeinsam vorwärts gehen. Das ist meine Botschaft zum diesjährigen Tag der Kranken», fügte er passend zum diesjährigen Motto «Gemeinsam unterwegs» an. Das Motto bedeute für ihn unter anderem, dass zwischen den Patientinnen und Patienten, den Angehörigen und den Fachpersonen gute Beziehungen gepflegt werden – «Beziehungen, in denen das Menschliche stets im Zentrum steht».
Mit diesem kleinen Geschenk möchten wir unseren Klientinnen und Klienten ‹Danke› sagen für die gute Zusammenarbeit und ihnen eine kleine Freude bereiten.
Claudia Sommer
Geschäftsleiterin Spitex Burgdorf-Oberburg
110 Gläser verteilt
Genau für diese guten Beziehungen bedankt sich die Spitex Burgdorf-Oberburg am «Tag der Kranken» bei ihren Klientinnen und Klienten jeweils mittels einer Grusskarte. «Wir danken für Ihr Vertrauen, wünschen alles Gute und freuen uns, Ihre Tage versüssen zu dürfen», ist darauf zu lesen. 110 Gläser mit «Konfi» wurden dieses Jahr an all diejenigen Menschen verteilt, welche am 5. März mindestens einen Einsatz der Spitex benötigten. Das Geschenk hatte dabei wie jedes Jahr einen karitativen Ursprung: Die Konfitüre wird von der Emmentaler Stiftung Intact (www.wir-bringens.ch) hergestellt, die erwerbslosen Menschen eine sinnvolle Beschäftigung, ein soziales Netzwerk sowie Unterstützung bei der beruflichen Integration bietet. «Wir haben einen Partner gesucht, der uns ein nachhaltiges, süsses und saisonales Geschenk in einer für uns optimalen Grösse herstellen kann. Zudem war es uns wichtig, mit einer lokalen Organisation zusammenzuarbeiten. Da war die Stiftung Intact schnell gefunden», erklärt Claudia Sommer.
Die Spitex Burgdorf-Oberburg will den Beschenkten möglichst frische Konfitüre bieten, damit das Geschenk möglichst lange haltbar ist. Anfang März an frische heimische Früchte zu kommen, ist nun aber ein Ding der Unmöglichkeit. Darum frieren die Mitarbeitenden der Stiftung die Früchte jeweils ein und verarbeiten sie kurz vor dem «Tag der Kranken». Dieses Jahr wurde Konfi aus Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren verteilt; in der Vergangenheit war es auch schon Apfel-Johannisbeer-Gelee oder Quittengelee. «Das Quittengelee war der absolute Renner», berichtet Claudia Sommer. «Viele Klientinnen und Klienten wissen, wie aufwendig dessen Herstellung ist, und schätzen seinen einmaligen Geschmack.»
Dass sich die Spitex Burgdorf-Oberburg überhaupt für Konfitüre entschieden hat, ist nicht nur mit der Freude der Klientinnen und Klienten an süssen Geschenken erklärbar. «Viele verbinden damit Erinnerungen an früher», erklärt Claudia Sommer abschliessend. «Heute können aber die wenigsten noch selbst Konfi kochen, und eine selbstgemachte Konfi am Sonntag ist für manche von ihnen ein bisschen ‹Luxus›.