«Bei uns steht der Mensch im Vordergrund, wie bei der Spitex auch»

Allianz Suisse ist seit diesem Jahr neuer Premiumpartner von Spitex Schweiz. CEO Dr. Ruedi Kubat erklärt zum Beispiel, was den Versicherungsdienstleister mit der Spitex verbindet und was er Spitex-Organisationen in Bezug auf betriebliche Versicherungen rät.

Spitex Magazin: Herr Kubat, im Januar 2022 begann nicht nur Ihre Zeit als CEO von Allianz Suisse, sondern auch deren Premiumpartnerschaft mit Spitex Schweiz. Warum hat sich Ihr Unternehmen für diese Partnerschaft entschieden?
Ruedi Kubat: Ja, das Jahr 2022 hat für mich und die Allianz Suisse viele neue Herausforderungen gebracht. Ein Highlight ist natürlich auch unsere neue Partnerschaft mit Spitex Schweiz. Die Allianz Suisse engagiert sich seit vielen Jahren im sozialen Bereich und trägt damit zum Gemeinwohl in der Schweiz aktiv bei. Spitex Schweiz ist eine der bedeutendsten Organisationen, was unser Gemeinwohl anbelangt, und verfügt über einen hohen Bekanntheitsgrad sowie grosse Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Mitarbeitenden geben täglich ihr Bestes und sind ganz nah bei den Menschen. Damit können wir uns vollauf identifizieren. Gerade während der Pandemie wurde uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Pflegefachkräfte für unsere Gesellschaft sind. Deshalb ist unser Engagement eine echte Herzensangelegenheit für uns und ich freue mich sehr über diese Zusammenarbeit.

Bei einer engen Partnerschaft wie einer Premiumpartnerschaft sollte man den jeweiligen Partner gut kennen. Die Eckdaten zu Ihrem Unternehmen sind bekannt (vgl. Infokasten). Können Sie ergänzend ausführen, was die Allianz Suisse tagtäglich genau tut?
Versicherungen werden allgemein als etwas komplex wahrgenommen – deshalb bringe ich es einmal auf einen einfachen Nenner: Das Leben steckt voller Überraschungen, auch unliebsamen. Versicherungen sind dazu da, Menschen vor diesen zu schützen, jedenfalls was die finanziellen Auswirkungen anbelangt, zum Beispiel nach einem Unfall. Wir übernehmen für unsere Kundinnen und Kunden also die Risiken, damit sie unbeschwerter durchs Leben gehen können. Wenn es einen Schadenfall gibt, sind wir in diesem einschneidenden Moment für sie da – das treibt uns täglich an. Privatpersonen bieten wir beispielsweise optimalen Schutz für jede Lebenslage – etwa mit massgeschneiderten Sachversicherungen oder flexiblen Vorsorgeprodukten. Und mit unseren Lösungen für Geschäftskunden machen wir unternehmerisches Handeln kalkulierbar. Gleichzeitig sind wir mehr als nur eine Versicherung: Als eines der führenden Schweizer Finanzunternehmen tragen wir auch gesellschaftliche Verantwortung. Daher engagieren wir uns zum Beispiel in zukunftsorientierten Projekten aus den Bereichen Umwelt, Kultur und Sport. Zudem verfolgen wir auf der finanziellen Seite eine Anlagepolitik, die strengsten nachhaltigen Kriterien folgt. Wir verstehen uns also als eine vertrauensvolle Partnerin in allen Belangen von Versicherung, Vorsorge und Vermögen.

Die Spitex und die Allianz Suisse teilten die gleichen Werte, erklärte Thomas Heiniger, Präsident von Spitex Schweiz, in der Medienmitteilung zur neuen Partnerschaft. «Wir sind Ihr Sicherheitsnetz – damit Sie sich ganz auf das Abenteuer Leben einlassen können», ist auf der Website von Allianz Suisse zu lesen. Allianz Suisse versichert ihren Kundinnen und Kunden also vordergründig eines: Sicherheit. Ist dies einer der zentralen Werte, die Ihr Unternehmen mit der Spitex gemeinsam hat – und welches sind die weiteren?
Wir folgen bei allem, was wir tun, unserem Motto: «We secure your Future» (Wir sichern Ihre Zukunft). In diesem Satz steckt eine Menge drin: Wir schützen unsere Kundinnen und Kunden vor Risiken. Und die Risiken werden ja nicht weniger, wie beispielsweise der Klimawandel zeigt. Deshalb setzen wir uns für eine nachhaltige Zukunft ein. Dabei nutzen wir unser Kapital und unsere Expertise, um den Übergang in eine klimafreundliche Wirtschaft zu beschleunigen. Und stecken auch uns selbst ambitionierte Klimaziele. Als Gründungsmitglied der Klimastiftung Schweiz wollen wir zudem kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Weiter engagieren wir uns in Sachen Sport: Die Allianz Suisse ist Partnerin von Swiss Paralympics und setzt hier ein sportliches Zeichen gegen Diskriminierung. Seit 2021 ist die Allianz auch Partnerin der Olympischen und Paralympischen Bewegungen. Zudem sorgt der Global Diversity Council der Allianz Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern in den jeweiligen Ländern dafür, dass Initiativen zur Förderung der Gleichstellung umgesetzt werden. Diese reichen vom Aufbau von Frauen-Talentpools über LGBTIQ+-Netzwerke und die Integration von Menschen mit Behinderung bis zur Gestaltung von Laufbahnen für über 50-Jährige. Sie sehen: Bei uns steht der Mensch im Vordergrund, wie bei der Spitex auch.

Zur Person und zur Allianz Suisse
Dr. Ruedi Kubat ist seit 1. Januar 2022 CEO von Allianz Suisse. Der 54-jährige vierfache Familienvater hat 1997 einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel erlangt. In der Vergangenheit arbeitete er unter anderem für Winterthur Schweiz und absolvierte ein Nachdiplomstudium in Ökonometrie und Mikroökonomie. 2007 kam er zur Allianz Gruppe und war dort in verschiedenen Führungspositionen in der Schweiz und Deutschland tätig, bevor er zum CEO gewählt wurde. Allianz Suisse ist mit einem Prämienvolumen von rund 3,8 Milliarden Franken einer der bedeutendsten Schweizer Finanzdienstleister und blickt auf eine über 120-jährige Erfahrung rund um Versicherungs- und Vorsorgelösungen zurück. Das Unternehmen zählt über eine Million Privatpersonen sowie über 100 000 Unternehmen zu seinen Kundinnen und Kunden. Rund 3600 Mitarbeitende sind in über 120 Standorten tätig. Seit Januar 2022 ist Allianz Suisse Premiumpartnerin von Spitex Schweiz; vorerst für fünf Jahre. Allianz Suisse unterstützt Spitex Schweiz zum Beispiel beim «Community Building», also beim Austausch mit Spitex-Mitarbeitenden und bei der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Dazu gehört die Unterstützung bei der Digitalisierung des «Spitex Magazins» (vgl. Bericht S. 6). Alle Spitex-Mitarbeitenden profitieren dank der Partnerschaft von Vorzugskonditionen für bestehende und neue Versicherungen: 5 Prozent Rabatt gibt es auf Motorfahrzeugversicherungen – und 10 Prozent auf Kombi- Haushaltsversicherungen, Versicherungen für Wasserfahrzeuge und Rechtsschutzversicherungen. Mehr Informationen unter: www.allianz.ch/de/wsa/spitex-schweiz.html

Sprechen wir nun über praktische Ratschläge, die Sie der Spitex mitgeben können. Die Menschen in der Schweiz gelten seit Jahren als überversichert. Wie die «NZZ» 2011 ausführte, ist dies mit dem hohen Wohlstandsniveau und der «Versicherungssucht » der Schweizerinnen und Schweizer zu erklären – und mit der grossen Angebotsvielfalt hierzulande. In welchem Bereich könnten Spitex-Mitarbeitende trotz dieser Ausgangslage unterversichert sein?
Zunächst einmal: Von «Versicherungssucht» würde ich nicht sprechen. Die Schweizerinnen und Schweizer haben eher ein hohes Sicherheitsbedürfnis, per se eine gute Eigenschaft. Die Schweiz ist ein wohlhabendes Land, viele wollen ihren Besitz und ihre Lebensumstände deshalb gut abgesichert wissen. Und wir stehen ja auch vor grossen Herausforderungen wie der Alterung der Gesellschaft, welche die Spitex-Mitarbeitenden tagtäglich hautnah bei ihren Klientinnen und Klienten miterleben. Es gibt viele Fragestellungen: Reichen meine Vorsorgegelder aus der 1. und 2. Säule auch in 30 Jahren? Gerade in jungen Jahren muss ich mir bereits Gedanken machen, wie ich privat vorsorgen kann, damit ich mir auch im Alter noch den einen oder anderen Traum erfüllen kann. Oder wie ich meine Familie im Fall der Fälle absichere, wenn mir als Haupteinkommensquelle etwas zustösst. Ähnliches gilt bei Sachversicherungen: Benötige ich bei meinem Auto eine Voll- oder Teilkaskoversicherung, oder kann ich die Schäden wie Kollisionen oder Hagel selbst tragen, wenn etwas passiert? Was ist mit meinem Hausrat, wenn es mal brennt? Ob ich jetzt über- oder unterversichert bin, ist also eine ganz individuelle Wahrnehmung. Wichtig ist es jedenfalls, zunächst einmal die Basics abzusichern: mit einer Haftpflichtversicherung, einer Hausratversicherung und gegebenenfalls einer Rechtsschutzversicherung. Ich empfehle, die individuelle Situation in einem persönlichen Beratungsgespräch zu klären – wir haben hier sehr kompetente Beraterinnen und Berater für alle Fragen rund um Versicherung und Vorsorge.

Wir unterstützen Unternehmen bei der Erkennung, Analyse und Bewältigung von Risiken.

Dr. Ruedi Kubat

CEO Allianz Suisse

Auch Unternehmen gehören zu Ihren Kundinnen und Kunden. Spitex-Organisationen werden laufend verschiedenste Versicherungen angeboten, zum Beispiel Cyberversicherungen gegen Cyberkriminalität. Welche Angebote aus der Vielzahl an Möglichkeiten sollte eine Spitex-Organisation wählen, um für jetzige und künftige Herausforderungen gerüstet zu sein?
Auch hier kann ich keine pauschale Antwort geben, es kommt auf die individuellen Bedürfnisse an. Wir sind ein klassischer Allbranchenversicherer, der alle Bereiche abdeckt – vom Verein über kleine und mittlere Unternehmen bis hin zu internationalen Firmen. Und allen bieten wir massgeschneiderte Versicherungslösungen an. Gleichzeitig sind wir eines von nur noch fünf Versicherungsunternehmen in der Schweiz, welche im Bereich der beruflichen Vorsorge noch Vollversicherungen anbieten. Hier übernehmen wir für unsere Unternehmenskunden und deren Beschäftigte die Anlage-Risiken und gewähren darüber hinaus attraktive Verzinsungen für die Altersguthaben. Das ist gerade in der jetzigen Zeit mit volatilen Finanzmärkten ein echter Trumpf. Ein weiterer Trumpf sind unsere Serviceleistungen für Unternehmen: Wir unterstützen bei der Erkennung, Analyse und Bewältigung von Risiken. Dank unseres weltweiten Netzwerks und unserer Expertise haben wir bereits heute die Risikothemen von morgen auf dem Radar – dazu gehören natürlich auch die Cyberversicherungen. Also auch im Unternehmensgeschäft gilt: Eine gute Versicherungsberatung ist bereits die halbe Miete, um erfolgreich zu sein.

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